Praxislogo & Markenschutz

Sie haben ein individuelles Logo für Ihre Arztpraxis? Sehr gut, das sichert Ihnen Aufmerksamkeit, macht sie unverkennbar und ist damit ein klarer Wettbewerbsvorteil. Aber haben Sie auch daran gedacht, dieses Logo als Marke schützen zu lassen? Wenn nicht, kann das zu Problemen führen und Ihnen unter Umständen viel Geld kosten. Wir erklären Ihnen, wie Sie das vermeiden und mit Ihrer Markenpräsenz auf Nummer sicher gehen.
Immer mehr Ordinationen setzen auf ein individuelles Erscheinungsbild: Sie präsentieren sich auf ihrer Website, im gesamten Marketing und auch in der Praxis selbst mit einer eigenen Wort- oder Wort-Bild-Marke – also einem klar definierten Logo. Gerade heute, wo der Wettbewerb groß und der Markt umkämpft ist, zahlt sich das aus. Denn ein Praxislogo bringt gleich mehrere Vorteile, von denen Sie nachhaltig profitieren.
Aus Marketingsicht: Warum ein Praxislogo wichtig ist
1. Sie stechen aus der Masse hervor.
Ein einprägsames und einzigartiges Logo macht Ihre Praxis unterscheidbar, ja unverkennbar. Insbesondere für Wahlärzt:innen, die sich gezielt positionieren und hochprofessionell auftreten wollen, zahlt sich diese Investition aus.
2. Sie werden erinnert.
Ihre visuelle Marke trägt dazu bei, dass Sie selbst, Ihre Praxis und Ihr Team bei den Menschen im Gedächtnis bleiben. Sie können Sie und Ihre Ordination sofort zuordnen, wenn sie das Logo oder Ihren Schriftzug sehen.
3. Sie wirken vertrauenswürdig und kompetent.
Gleichzeitig stärkt der individuelle Auftritt das Vertrauen. Ob auf Terminkärtchen, markenkonformen E-Mails, Rechnungen oder Ihrer Website: Durch ein zeitgemäßes Logo wirken Sie und Ihre Ordination professionell und kompetent. Das zahlt wiederum auf Ihr Image ein.
4. Sie werden als innovativ wahrgenommen.
Eine gebrandete Ordination, die schon beim ersten Eindruck ein durchgängiges, vertrauenswürdiges Bild abgibt, nehmen Patient:innen als engagiert wahr – und als besonders innovativ. Diesen Effekt kennen Sie auch aus dem Internet, wenn Unternehmen oder Marken sich auf Social Media oder ihrer Website professionell in Szene setzen. Gerade jüngere Zielgruppen legen darauf großen Wert.
Der rechtliche Aspekt: Warum Sie Ihre Marke schützen sollten
Mittlerweile entwickeln zwar viele Ärzt:innen und Ordinationen ein eigenständiges Logo, doch nicht alle kümmern sich um die rechtlichen Aspekte – und das kann ordentlich nach hinten losgehen. Beim Markenschutz geht es darum, dass Sie Ihr Logo exklusiv nutzen können, also niemand anderes Ihre Marke oder eine zu ähnliche Version davon verwenden darf, und dass dies rechtlich gesichert ist. Ohne Schutz hingegen kann jede andere Person oder Praxis Ihr Logo nachahmen oder sogar selbst eintragen lassen.
Vorsicht vor älteren Rechten: Recherchieren Sie sorgfältig
Aber Sie sichern sich auch dagegen ab, eventuell ungewollt gegen die Markenrechte eines anderen Unternehmens zu verstoßen, indem Sie selbst ein ähnliches oder gleiches Logo benutzen. Denn wenn Sie unbeabsichtigt eine bestehende – auch nicht registrierte – Marke verletzen, riskieren Sie eine Unterlassungsklage oder die Löschung Ihrer eigenen Marke.
Was bedeutet das für Sie?
Führen Sie unbedingt eine gründliche Recherche nach bestehenden Markenrechten durch, bevor Sie eine Marke anmelden – nicht nur im Register des Patentamts, sondern auch im Internet, auf Social Media und bei ähnlichen Gesundheitsdienstleistern. Die ersten Schritte können Sie problemlos selbst erledigen. Für eine tiefergehende Prüfung und wenn Sie absolut sichergehen wollen, empfiehlt es sich, einen Markenanwalt oder eine spezialisierte Agentur hinzuzuziehen.
FAQ: Wie Sie Ihre Praxismarke schützen lassen und was Sie dabei beachten sollten
1. Wo können Sie in Österreich Ihre Marke schützen lassen?
Zuständig für die Markenanmeldung ist das Österreichische Patentamt (ÖPA) mit Sitz in Wien. Dort können Sie Ihre Marke national schützen lassen.
2. Wie viel kostet es, eine Marke schützen zu lassen – und wie lange ist sie dann geschützt?
Die Eintragung einer Marke beim Österreichischen Patentamt (ÖPA) ist bereits ab 280 Euro (elektronisch) möglich. Wenn Sie – für die Recherche und Abwicklung der Markenanmeldung – einen spezialisierten Anwalt oder eine Agentur hinzuziehen, entstehen natürlich zusätzliche Kosten. Gerade bei medizinischen Berufen ist eine professionelle Prüfung jedoch sinnvoll, um Konflikte mit bestehenden Marken zu vermeiden – und Sie sind rechtlich garantiert auf der sicheren Seite.
Der Schutzzeitraum beträgt in Österreich zehn Jahre und kann beliebig oft um weitere zehn Jahre verlängert werden.
3. Welche Arten von Marken gibt es und was genau wird geschützt?
Es gibt drei Arten von Marken:
- Wortmarke (z.B. Ihr Praxisname)
- Bildmarke (ein grafisches Element ohne Text)
- Wort-Bild-Marke (ein Logo mit Schriftzug)
In der Praxis sind Wort-Bild-Marken die beste Wahl: Sie sind leichter schützbar als reine Wortmarken, die oft wegen fehlender Unterscheidbarkeit abgelehnt werden. Zusätzlich ist der Wiedererkennungseffekt noch größer. Ein bekanntes Beispiel für eine Wort-Bild-Marke ist der geschwungene „Coca-Cola“-Schriftzug. Auch ohne das Wort “Coca-Cola” könnten Sie die Schrift der Marke zuordnen, oder?
Bei der Markenanmeldung kann also sowohl das grafische Logo als Bildmarke als auch eine Kombination aus Text und Bild als Wort-Bild-Marke geschützt werden.
4. Gilt der Schutz automatisch und ohne Anmeldung, wenn ich das Logo verwende?
Nein. Es gibt zwar einen Urheberrechtsschutz. Dieser greift aber nur eingeschränkt und ist im Zweifelsfall schwer durchsetzbar. Nur mit einem eingetragenen Logo als Marke haben Sie klare Rechte und sind auf der sicheren Seite.
5. Welche Risiken bestehen ohne Markenschutz?
Ohne Schutz riskieren Sie …
- … dass andere Ihre visuelle Identität kopieren. Im einfachsten Fall müssen Sie sich mit der Unterlassungsdurchsetzung herumschlagen. Es können aber auch gerichtliche Streitigkeiten auf Sie zukommen, die sich mitunter lange hinziehen können.
- … Abmahnungen, falls ein anderes Unternehmen einen ähnlichen Namen oder ein Logo bereits geschützt hat. Und dass Sie in diesem Fall Ihr Logo ändern müssen, was unter Umständen auch mit hohen Kosten für ein Rebranding verbunden ist.
6. Ist Markenschutz auch bei einer kleinen Einzelordination sinnvoll?
Ja, absolut. Gerade bei kleineren Praxen ist ein klar erkennbares und unterscheidbares Logo ein wichtiges Identitätsmerkmal. Die rechtlichen Risiken sind dabei dieselben wie bei großen Ordinationen – nur, dass sie eine kleinere Praxis im Streitfall viel härter treffen können.
Fazit: Investieren Sie in eine eigenständige Praxismarke – und schützen Sie sie
Ein Praxislogo ist nicht nur eine visuelle Spielerei – es ist ein strategisches Werkzeug in Ihrem Marketing und macht Ihre Praxis zu einer wertvollen und unterscheidbaren Marke. Es schafft Wiedererkennung, vermittelt Professionalität und Vertrauenswürdigkeit und signalisiert auf den ersten Blick Qualität.
Damit Ihr Alleinstellungsmerkmal, Ihre Marke auch rechtlich abgesichert ist, sollten Sie sich bereits im Branding-Prozess, also der Markenentwicklung, auch um die rechtliche Absicherung und Markenanmeldung kümmern bzw. Ihren Dienstleister damit beauftragen. Tun Sie das nicht, riskieren Sie nicht nur den Verlust Ihrer etablierten Marke und damit einen Imageschaden – sondern auch rechtliche Probleme und hohe Kosten bei der Verletzung von fremden Markenrechten und für das Rebranding Ihrer Marke.
Unser Tipp: Wenn Sie neben einem eigenständigen Logo auch Ihre Website, Social-Media-Präsenz und Printmaterialien markenkonform gestalten, profitieren Sie von einem einheitlichen Corporate Design im gesamten Marketing. Als die Full-Service-Agentur für Ärzt:innen und Gesundheitsdienstleister in Wien und Umgebung unterstützen wir Sie gerne – von der Markenstrategie bis zum -design. Vereinbaren Sie jetzt Ihr kostenloses Erstgespräch, wir freuen uns auf Sie.
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