IT-Hardware in der Arztpraxis: Wann Sie Ihre Systeme erneuern sollten

Ihre Praxissoftware macht Mucken, die Sicherung der Patientendaten dauert ewig und die Firewall zeigt plötzlich Fehlermeldungen an?

Diese Warnsignale deuten darauf hin, dass Ihre IT-Hardware das Ende ihrer Lebensdauer erreicht hat. Bevor es zu einem teuren IT-Totalausfall in Ihrer Praxis kommt, sollten Sie vorbeugen: mit regelmäßiger Wartung und rechtzeitiger Erneuerung der relevanten Hardware-Komponenten.

Ihre Praxis-IT muss laufen. Punkt. Sie muss schnell, effizient und ausfallsicher sein, um Sie und Ihr Team bestmöglich bei der Arbeit zu unterstützen. Denn wenn sie wie am Schnürchen läuft, gilt das auch für die Prozesse und Abläufe in Ihrer Arztpraxis. Doch was, wenn die IT auf einmal Faxen macht? Wenn der Computer viel zu lange lädt, Sie Fehlermeldungen erhalten oder plötzlich gar nichts mehr geht?

Dieses Worst-Case-Szenario können Sie vermeiden: Indem Sie Ihre Praxis-IT und damit auch die Hardware, also die technischen Geräte vor Ort, regelmäßig warten und auf dem aktuellen Stand halten. Denn veraltete Hardware macht Ihnen nicht nur das Arbeiten schwer, sondern kann auch zu Systemausfällen oder Abstürzen führen, die Ihnen neben Zeit und Nerven auch viel Geld kosten.

In diesem Artikel liefern wir Ihnen einen kompakten und verständlichen Überblick über alles Wissenswerte zum Thema IT-Hardware in der Arztpraxis – inklusive Timetable für die Pflege und Erneuerung Ihrer Systeme.

Warum Hardware in Arztpraxen besonders belastet ist

Diese extreme Dauerbelastung hat zwei Folgen:

  1. Physischen Verschleiß: Die IT-Hardware in Ihrer Praxis nutzt sich durch die Extrembelastung ab. Betroffen sind alle Hardware-Geräte und elektronischen Bauteile. Besonders mechanische Komponenten wie Festplatten-Laufwerke werden in Mitleidenschaft gezogen. Der physische Verschleiß ist ein “normaler” Prozess – denken Sie nur an Ihr Smartphone.

 

  1. Mangelnde Sicherheit: Bei alten Geräten stellen die Hersteller irgendwann den Support ein, es gibt keine Sicherheitsupdates mehr. Das bedeutet: Die Geräte sind nicht mehr auf dem neuesten Stand und werden zum Einfallstor für Cyberangriffe – ein enormes Risiko, insbesondere in einer Arztpraxis, die sensible Patientendaten verwaltet.

Praxis-Hardware: Die wichtigsten IT-Komponenten

1. NAS-Speichersysteme: Das digitale Gedächtnis Ihrer Praxis

Was ist ein NAS (Network Attached Storage)?
Ein NAS (Network Attached Storage) ist vereinfacht gesagt dafür da, Daten zentral zu speichern und verfügbar zu machen. Anstatt dass wichtige Dateien wie Befunde, Röntgenbilder oder Abrechnungsunterlagen verstreut auf einzelnen Praxis-Computern liegen, landen sie gesammelt auf diesem Gerät.

Das hat mehrere Vorteile: Alle Arbeitsplätze in der Ordination greifen auf dieselben Daten zu, die immer aktuell und rund um die Uhr verfügbar sind. Das NAS ist geschützt und es können unterschiedliche Zugriffsrechte vergeben werden. Und schließlich arbeiten viele Systeme mit mehreren Festplatten. Das bedeutet: Fällt eine Festplatte aus, bleiben die Daten durch Kopien erhalten.

 Lebensdauer: 4 bis 7 Jahre
Die Lebensdauer des digitalen Speichers hängt von der Nutzungsintensität ab. In einer Einzelpraxis mit wenigen Zugriffen hält ein NAS länger als in einem Versorgungszentrum mit 20 oder mehr Ärztinnen und Ärzten.

 Notwendiger Austausch: Warnsignale

  • Fehlende Updates: Bietet der Hersteller keine Sicherheitsupdates mehr an, drohen Sicherheitslücken.
  • Laute Geräusche: Ungewöhnlich laute Lüfter oder Festplatten deuten auf Verschleiß hin.
  • Langsame Übertragung: Das Laden von Patientendaten dauert deutlich länger als gewohnt.
  • Häufige Fehlermeldungen: Wiederholte Warnungen sind ein klares Alarmsignal.

Unser Praxis-Tipp: Achten Sie darauf, dass der NAS regelmäßig gesichert wird – idealerweise auf einem externen System oder in der Cloud. Denn auch ein NAS schützt nicht vor Brand, Diebstahl oder Wasserschaden.

2. Festplatten: Die Schwachstelle im Datenspeicher

Was leisten Festplatten?
Festplatten sind die eigentlichen Datenträger im Hintergrund – egal ob im Praxisrechner, im NAS oder im Server. Dort liegen Patientendaten, Röntgenbilder und Befunde in oft riesigen Mengen (mehrere Terabyte). Da Festplatten mechanische Bauteile sind, mit rotierenden Scheiben und beweglichen Schreib- und Leseköpfen, gehören sie zu den Komponenten, die am schnellsten verschleißen und am häufigsten ausfallen.

Lebensdauer je nach Typ

  • Standard-Festplatten: 3 bis 6 Jahre bei Dauerbetrieb
  • Enterprise-Festplatten: 5 bis 8 Jahre – sie sind robuster und speziell für 24/7-Betrieb gebaut


Notwendiger Austausch: Früherkennung
Die meisten Festplatten überwachen sich heute selbst über das sogenannte SMART-System (Self-Monitoring, Analysis and Reporting Technology). Dabei werden Werte wie Temperatur, Lesefehler oder Laufzeit gespeichert. IT-Dienstleister können diese Daten regelmäßig prüfen und erkennen so rechtzeitig, wenn eine Festplatte bald ausfallen könnte.

Unser Praxis-Tipp: Verlassen Sie sich niemals auf nur eine Festplatte. In Arztpraxen ist ein tägliches Backup in einem separaten Zweitsystem Pflicht – damit keine Daten unwiederbringlich verloren gehen.

3. Server: Das Herzstück Ihrer Praxis-IT

Was ist ein Server?
Der Server ist der zentrale Rechner, der die Fäden Ihrer Praxis-IT zusammenhält. Hier laufen die Praxissoftware, das Terminmanagement und oft auch die Schnittstellen zu Abrechnungssystemen oder Laboren zusammen. Im Unterschied zu normalen PCs sind Server für den Dauerbetrieb ausgelegt. Sie sind zwar grundsätzlich zuverlässig, aber auch nicht unendlich haltbar.

Lebensdauer

  • Standard-Business-Server: 4 bis 6 Jahre
  • Enterprise-Server: bis zu 9 Jahre – sie sind langlebiger, aber auch teurer


Notwendiger Austausch: Typische Gründe

  • Ende des Supports: Keine Updates durch den Hersteller bedeuten Sicherheitsrisiken.
  • Hoher Stromverbrauch: Ältere Server verbrauchen oft doppelt so viel Energie wie moderne Modelle.
  • Leistungsgrenzen: Neue Praxissoftware-Versionen benötigen oft deutlich mehr Rechenleistung. Wird das System träge, ist ein Austausch fällig.

Unser Praxis-Tipp: Planen Sie Serverwechsel frühzeitig ein, bevor Ausfälle auftreten – am besten mit Ihrem IT-Dienstleister. Ein reibungsloser Umstieg sorgt dafür, dass die Praxisabläufe nicht ins Stocken geraten.

4. USV: Der unsichtbare Schutz vor Stromausfällen

Was ist eine USV?
Eine USV (Unterbrechungsfreie Stromversorgung) ist im Prinzip ein Pufferakku zwischen Steckdose und IT-System. Sie sorgt dafür, dass Server, NAS oder kritische Praxisrechner bei Stromausfall nicht sofort ausgehen, sondern noch einige Minuten weiterlaufen. Diese Zeit reicht, um wichtige Prozesse zu sichern oder die Geräte geordnet herunterzufahren – und schützt so vor dem Verlust Ihrer wertvollen Patientendaten oder beschädigten Dateien.

Lebensdauer

  • Elektronik: 5 bis 8 Jahre
  • Akkus: 3 bis 5 Jahre – sie verschleißen deutlich schneller als die Elektronik

Regelmäßige Wartung ist Pflicht
Die Akkus einer USV verlieren über die Jahre ihre Kapazität. Werden sie nicht rechtzeitig ersetzt, bietet die USV im Ernstfall keinen Schutz mehr. Lassen Sie die Anlage mindestens alle sechs Monate von Ihrem IT-Dienstleister testen und warten.

Unser Praxis-Tipp: Platzieren Sie USVs nicht in stickigen Abstellräumen. Hitze reduziert die Lebensdauer der Akkus erheblich. Auch hier gilt: Fragen Sie am besten Ihren IT-Dienstleister.

5. Firewall: Ihr digitaler Türsteher

Warum ist eine Firewall so wichtig?
Eine Firewall kontrolliert alle Datenströme zwischen Ihrer Praxis und dem Internet – und blockiert unerwünschte Zugriffe. Sie ist damit der wichtigste Schutzschild gegen die Angriffe von Hackern, die es besonders auf Ihre sensiblen Patientendaten abgesehen haben. Moderne Firewalls erkennen nicht nur verdächtigen Datenverkehr, sondern können auch Viren oder Schadsoftware direkt abwehren.

Lebensdauer: 5 bis 7 Jahre, abhängig von Herstellersupport und Leistungsfähigkeit

Notwendiger Austausch: Kritische Anzeichen

  • Keine Sicherheitsupdates mehr: Das höchste Risiko für Ihre Patientendaten.
  • Veraltete Verschlüsselung: Alte Firewalls können modernen Angriffsmethoden oft nichts mehr entgegensetzen.
  • DSGVO-Compliance: Geräte ohne aktuelle Sicherheitsstandards erfüllen rechtliche Vorgaben nicht mehr.

Unser Praxis-Tipp: Firewalls müssen laufend aktualisiert werden. Vereinbaren Sie mit Ihrem IT-Dienstleister einen laufenden Wartungsvertrag, damit keine Sicherheitslücken entstehen.

5-Punkte-Checkliste: So verlängern Sie die Lebensdauer Ihrer Hardware

Natürlich sind Sie als Ärztin bzw. Arzt kein IT-Spezialist. Aber Sie können dennoch etwas dazu beitragen, dass Ihre Praxis-Hardware möglichst lange gut läuft. Die wichtigste Regel lautet: Regelmäßige Wartung zahlt sich aus. Achten Sie darauf, dass diese fünf Punkte laufend gecheckt werden.

  1. Staub entfernen: Staub ist einer der häufigsten Gründe für überhitzte Computer und Server in der Praxis. Eine professionelle Reinigung alle sechs Monate verlängert die Lebensdauer Ihrer IT-Hardware deutlich.
  1. Monitoring nutzen: Mit einer kontinuierlichen Überwachung von Festplatten und Temperaturen lassen sich drohende Ausfälle frühzeitig erkennen. So bleibt Ihre Praxis-IT zuverlässig und Sie vermeiden teure Ausfallzeiten.
  1. Updates einspielen: Sicherheitsupdates schützen Ihre Patientendaten vor Cyberangriffen. Lassen Sie Updates regelmäßig und geprüft installieren, damit Ihre Praxissoftware reibungslos weiterläuft.
  1. Backup prüfen: Ein Backup nützt nur, wenn es im Ernstfall funktioniert. Testen Sie Ihre Datensicherung regelmäßig, um Patientendaten zuverlässig vor Verlust zu schützen.
  1. Akkus warten: Die Akkus Ihrer USV verlieren mit der Zeit an Kapazität. Ein halbjährlicher Test stellt sicher, dass Ihre Praxis-IT auch bei Stromausfällen geschützt bleibt.

Hardware-Austausch planen: Diese Fristen sollten Sie kennen

Sollte ein Hardware-Austausch nötig sein, ist es wichtig, diesen rechtzeitig, geplant und professionell durchzuführen, um Ihre Praxis-IT schnellstmöglich wieder top-leistungsfähig zu machen. Behalten Sie diese Übersicht in petto und orientieren Sie sich bei der Zusammenarbeit mit Ihrem IT-Dienstleister daran:

Hardware-Typ
Austausch nach
Hauptgrund für Austausch
NAS-Speichersystem
4-7 Jahren
Kein Support, defekt
Standard-Festplatten
3-6 Jahren
Verschleiß, SMART-Fehler
Enterprise-Festplatten
5-8 Jahren
Verschleiß
Praxis-Server
4-6 Jahren
Support-Ende, Stromkosten
USV-Elektronik
5-8 Jahren
Alterung
USV-Akkus
3-5 Jahren
Kapazitätsverlust
Firewall
5-7 Jahren
Sicherheits­updates enden

Ihr IT-Dienstleister: Darauf sollten Sie in der Zusammenarbeit achten

Als Arzt haben Sie weder Zeit noch die technische Expertise, um Hardware-Lebenszyklen zu überwachen. Ein spezialisierter IT-Dienstleister übernimmt diese Aufgabe und sorgt für eine zuverlässige Praxis-IT. Wie in jeder Branche gibt es bei den Anbietern und ihren Leistungen allerdings große Qualitätsunterschiede. Bei der Wahl und dem Vertragsabschluss mit Ihrem IT-Dienstleister sollten Sie daher auf die folgenden Punkte achten, wenn es um die Wartung Ihrer Praxis-Hardware geht:

1. Proaktives Monitoring

  • Fernüberwachung: Ein professioneller IT-Dienstleister überwacht Ihre Systeme rund um die Uhr. Temperaturen, Festplatten-Zustand und Systemleistung werden automatisch geprüft. Sie erfahren von Problemen, bevor es zu einem Ausfall kommt.
  • SMART-Analyse: Ihr IT-Partner wertet die Festplatten-Diagnosedaten aus und tauscht kritische Komponenten rechtzeitig aus. Das verhindert Datenverlust und ungeplante Ausfallzeiten.
  • Automatische Updates: Sicherheitsupdates werden regelmäßig eingespielt – aber erst nach Tests in einer sicheren Umgebung. So bleiben Ihre Systeme sicher, ohne dass der Praxisbetrieb gestört wird.

2. Langfristige Hardware-Planung

  • Austauschkalender: Ein guter IT-Dienstleister erstellt einen mehrjährigen Plan für Hardware-Erneuerungen. Sie wissen Jahre im Voraus, wann Investitionen anstehen und können diese in Ihre Praxisplanung einbeziehen.
  • Budgetplanung: Statt unvorhergesehener Ausgaben in fünfstelliger Höhe zahlen Sie planbare monatliche Raten. Viele IT-Services bieten Leasing-Modelle, die auch Wartung und Support einschließen.
  • Herstellerunabhängige Beratung: Während Hersteller ihre eigenen Produkte verkaufen wollen, empfiehlt ein neutraler IT-Partner die beste Lösung für Ihre Praxis – auch wenn sie günstiger ist.

3. Spezielles Know-how für Arztpraxen

  • DSGVO-Compliance: IT-Dienstleister mit Medizin-Fokus kennen die besonderen Datenschutz-Anforderungen für Patientendaten und konfigurieren Ihre Systeme entsprechend.
  • Praxissoftware-Integration: Der Austausch von Hardware erfolgt nahtlos. Ihre Praxissoftware, Terminplanung und Abrechnungssysteme laufen ohne Unterbrechung weiter.
  • Notfall-Support: Bei unvorhergesehenen Problemen ist schnelle Hilfe verfügbar. Das ist gerade für Ihre Arztpraxis essentiell, immerhin geht es um die Gesundheit Ihrer Patient:innen.


Wer ist der richtige IT-Partner für Ihre Praxis?
Diese 9 Kriterien muss ein professioneller Dienstleister erfüllen.

Unser Fazit: Warten Sie Ihre Praxis-Hardware laufend – mit einem professionellen IT-Dienstleister

Hardware-Ausfälle kommen selten überraschend. Die meisten kündigen sich durch Warnsignale an. Wichtig ist, diese zu erkennen und rechtzeitig tätig zu werden. Das vermeidet Notfalleinsätze und Praxisausfälle, die Ihnen bares Geld kosten. Bedenken Sie: Die planbare Investition in neue Praxis-Hardware ist deutlich günstiger als die überraschenden Kosten eines Totalausfalls Ihrer IT.

Unser Tipp: Erstellen Sie einen Hardware-Austauschplan mit Ihrem IT-Dienstleister. So können Sie Investitionen über mehrere Jahre verteilen, halten Ihre Praxis-IT stabil und vermeiden Ausfälle. Bei it4med unterstützen wir Sie gerne bei der Planung und Umsetzung. Vereinbaren Sie jetzt Ihr kostenloses Erstgespräch. Wir freuen uns auf Sie!

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